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Automatisierung in der Landwirtschaft

Technologie und Wissenschaft sind nichts Neues in der Landwirtschaft. Tatsächlich lässt sich mit Fug und Recht behaupten, technologische Innovationen hätten es Gesellschaften immer wieder ermöglicht, eine Malthusianische Katastrophe¹ zu vermeiden, da mit ihrer Hilfe genug Nahrungsmittel produziert werden konnten, um mittlerweile 7,68 Milliarden Menschen auf diesem Planeten zu ernähren.²

15. März 2021

Angus Muirhead

CFA, Senior Portfolio Manager, Credit Suisse Asset Management Thematic Equities

Die Innovationen in der Landwirtschaft sind zahlreich und unterschiedlichster Art. Zu nennen wären etwa die über Tausende von Jahren hinweg vorgenommenen Verbesserungen an Pflügen, die Erfindung des Stacheldrahts im mittleren Westen Amerikas während der 1870er-Jahre3 , die Einführung von benzinbetriebenen Traktoren und später Mähdreschern sowie die Entdeckung der Vorteile von Antibiotika für die Gesundheit des Viehbestands, von Stickstoff für die Ernteerträge und von gentechnischen Veränderungen für Nutzpflanzen und Nutzvieh. Der technologische Fortschritt ist also aus der Landwirtschaft nicht mehr wegzudenken.

Derzeit stehen die Landwirte jedoch trotz all dieser Fortschritte vor erheblichen Herausforderungen. Die Globalisierung hat dazu geführt, dass Skaleneffekte dominieren, was es kleineren Betrieben erschwert, sich zu behaupten. Darüber hinaus wirkt sich die Globalisierung durch Homogenisierung der Pflanzenarten und Mangel an Biodiversität negativ auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit aus. Immer extremere Wetterbedingungen, die durch die globale Erwärmung verursacht werden, gefährden die Sicherheit der Ernteerträge und führen zu immer mehr Schädlingen und Erkrankungen. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, werden in vielen Ländern übermässig viele Düngemittel, Pestizide und Antibiotika eingesetzt. Landwirte müssen ferner den Herausforderungen des wirtschaftlichen Betriebsmanagements gerecht werden und sich mit einer wachsenden Flut regulatorischer Anforderungen und Regierungsmassnahmen auseinandersetzen, welche die Nachhaltigkeit verbessern und die Produktion sicherer und gesunder Lebensmittel gewährleisten sollen.

Unseres Erachtens können technologische Innovationen und insbesondere intelligente Automatisierungssysteme zumindest eine Teillösung bieten. Dank des technologischen Fortschritts verfügen wir heute über leistungsfähigere Computer, kostengünstigere und präziser arbeitende Sensoren, immer mehr Hilfstechnologien wie schnelle drahtlose Netzwerke, Cloud-Speicher und Rechner sowie mehr Softwareexperten als jemals zuvor. Wir glauben, dass die Kombination dieser Faktoren ein goldenes Zeitalter der Innovation in Robotik und Automatisierung einläuten und zur Lösung vieler Probleme in der modernen Landwirtschaft beitragen wird.

In dieser Ausgabe des «Thematic Insight» widmen wir uns einigen Technologien, die derzeit in der Landwirtschaft Einzug halten und untersuchen verschiedene Chancen und Herausforderungen, die sich bei der Einführung dieser Lösungen ergeben.

Steigende Nachfrage und zunehmende Umweltauswirkungen

Es wird erwartet, dass die Weltbevölkerung bis 2050 auf 9,7 Milliarden Menschen anwachsen wird, was einem Anstieg von 25 % gegenüber dem heutigen Stand entspricht.4  Das bedeutet an sich schon zwei Milliarden zusätzliche Münder, die es zu füttern gilt. Zugleich wird jedoch davon ausgegangen, dass der Wohlstand in einigen Ländern mit sehr grosser Bevölkerung erheblich zunehmen wird. Aus diesem Grund prognostizieren die Vereinten Nationen einen Anstieg der Nachfrage nach Nahrungsmitteln von mehr als 50 %.5

Um diesen wachsenden Bedarf zu decken, gibt es derzeit weltweit schätzungsweise 570 Millionen Agrarbetriebe, die etwa 27 % der weltweiten Erwerbsbevölkerung (ca. 884 Millionen Menschen) den Lebensunterhalt sichern.6  In Gebieten mit extremer Armut ist die Landwirtschaft oft der massgebliche Wirtschaftszweig. In einigen Entwicklungsländern kann sie gar 25 % des BIP ausmachen.7 In wohlhabenderen Ländern ist die kommerzielle Landwirtschaft zwar von wesentlicher Bedeutung, da der grösste Teil der Gesellschaft auf den Anbau und die Verarbeitung von Nahrungsmitteln durch andere angewiesen ist, sie macht jedoch nur einen sehr kleinen Teil der gesamten Wirtschaftsleistung aus – weltweit beziffert sie sich auf lediglich 4 % des BIP.7

Der ökologische Fussabdruck der Landwirtschaft ist indes weit grösser als ihr Anteil am globalen BIP. Die Hälfte des bewohnbaren Landes weltweit wird durch die Landwirtschaft genutzt – weitaus mehr als durch jede andere menschliche Aktivität. Die Bewässerung von Nutzpflanzen verschlingt 70 % des weltweiten Wasserverbrauchs, die Landwirtschaft macht direkt etwa 11 % der weltweiten Treibhausgasemissionen aus - dies hauptsächlich durch die Rinderzucht.5 Indirekt sind 20 % der gesamten Treibhausgasemissionen dem Landwirtschaftssektor zuzuschreiben.8

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Abbildung 1: Die Hälfte des bewohnbaren Landes weltweit wird landwirtschaftlich genutzt.
Quelle: UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft, 2019

Innovative Lösungen für unzählige Herausforderungen

Im Jahr 1962 produzierte ein Landwirt im Laufe seines Lebens durchschnittlich genug, um 25,8 Menschen zu ernähren. Dank der Innovationen in den Bereichen Technologie, Maschinen, Pflanzenwissenschaft und Genetik kann ein Landwirt heutzutage 155 Menschen ernähren. Ernst & Young schätzt unterdessen, dass bis 2050 jeder Landwirt mehr als 265 Menschen ernähren muss. Um den damit verbundenen Herausforderungen zu begegnen, gibt es eine wachsende Anzahl von technologiebasierten Lösungen und Innovationen, weshalb auch Investitionen in AgTech-Start-ups in den letzten Jahren merklich angestiegen sind. Abgesehen davon investieren etablierte Unternehmen wie John Deere, Trimble, Hexagon, Topcon und viele andere laufend in die Forschung und Entwicklung (F&E) und schaffen viele neue Technologielösungen.

Bevor wir uns mit einigen der Innovationsbeispiele in der Landwirtschaft vertieft auseinandersetzen, empfiehlt es sich, die Lösungen grob in verschiedene Kategorien zu unterteilen. Viele Lösungen konzentrieren sich auf die Verbesserung und das Management von Ernteerträgen, d. h. das Erzielen optimaler Ergebnisse im landwirtschaftlichen Alltag aus betrieblichen Rohstoffen, sei es nun aus dem Saatgut oder Viehbestand. Solche Lösungen widmen sich der Frage, wie sich trotz Wetterschwankungen und Risiko von Schädlingen und Krankheiten üppigere Ernten mit hochwertigen Produkten einfahren und gleichzeitig die Umweltschäden begrenzen lassen.

Andere Lösungen konzentrieren sich auf den Bauernhof als Unternehmen, d. h. darauf, wie man die täglichen Abläufe des Kostenmanagements, der Personalplanung, der Gerätewartung und der Beschaffung von Saatgut möglichst effizient gestaltet und die Produkte bestmöglich auf dem Markt verkauft. Darüber hinaus gibt es Instrumente, die versuchen, den täglichen Betrieb mit Endmarktdaten zu kombinieren, damit der Landwirt seine Betriebsmittel flexibel anpassen kann, um Veränderungen in der Konsumentennachfrage oder im Wettbewerberangebot Rechnung zu tragen. Natürlich gibt es auch gezielte Lösungen für die verschiedenen Arten von Betrieben, von Ackerbau- über Nutz- und Milchviehwirtschaft, Fleisch-, Öl-, Samen-, Nuss- und Früchteproduktion, Lösungen für grosse Betriebe, die bereits verschiedene fortschrittliche Technologien verwenden bis hin zu Lösungen für wesentlich kleinere Betriebe, deren einzige Technologie eventuell in Form eines Mobiltelefons besteht.

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Abbildung 2: Investitionen in Start-ups des Bereichs Agrartechnologie (AgTech) (in Mrd. USD)
Quelle: Pitchbook. Globale Datenreihe, 2020

Wegen des grossen Umfangs und des sich entwickelnden Spektrums der neuen Lösungen haben wir davon abgesehen, in diesem Artikel sämtliche Aspekte abzudecken. Stattdessen haben wir einige Schlüsselbereiche ausgewählt, die beim Thema Robotik und Automatisierung unseres Erachtens am wichtigsten sind.

Intelligente Sensoren

Eine der grundlegenden und seit jeher bestehenden Herausforderungen in der Landwirtschaft ist, dass viele der Inputs unvorhersehbar sind. Wie viel Wasser oder Sonnenlicht Pflanzen heute, morgen oder im Laufe einer Anbausaison erhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Eine zu grosse oder zu geringe Menge davon kann für den Ernteertrag verheerend sein. Regen und Frost können den Säuregehalt des Bodens verändern und wertvolle Nährstoffe wegspülen. Mit der zunehmenden globalen Erwärmung werden extreme Wetterbedingungen zudem immer häufiger.

Satellitenbilder werden in der Landwirtschaft bereits seit den 1980er-Jahren eingesetzt. Sie ermöglichen es Landwirten, Anomalien und saisonale Veränderungen zu identifizieren und im Auge zu behalten. Diese Informationen dienen dazu, die Bewässerung zu optimieren und Nährstoffmangel sowie die Ausbreitung von Schädlingen und Krankheiten zu identifizieren, lange bevor sie für das menschliche Auge überhaupt erkennbar sind.

Heutzutage werden diese Lösungen mit Hilfe von Unternehmen wie CropX, Deepfield Connect, Prospera oder SWIMM Systems durch Sensoren oder Sonden ergänzt, die direkt im Boden platziert werden, um genaue Echtzeitdaten zu liefern und Veränderungen in der Bodenbeschaffenheit aufzuzeigen. Einige bieten sogar noch umfassendere Lösungen, in dem sie sich auf detaillierte Wettervorhersagedaten, Wetterstationen vor Ort, Druck- und Bodenspannungssensoren sowie Dendrometer (zur Messung des Baumwachstums) berufen.

Angesichts immer kostengünstigerer, genauerer und zuverlässigerer Sensoren sowie immer komplexerer Analyseplattformen, die aus den verschiedenen Dateninputs verwertbare Erkenntnisse gewinnen, sollten die Landwirte gut aufgestellt sein, ihre Erträge bei geringerem Ausschuss und weniger Umweltschäden steigern zu können.

Farmobile, Proagrica, CGIAR, AgDNA und viele andere bieten Plattformen für die Datenanalyse, auf denen Sensordaten gesammelt, Analysen durchgeführt und daraus gewonnene Indikatoren in nützliche und alltagstaugliche Strategien umgemünzt werden können. Das EU-Forschungsprojekt «Flourish» zielt darauf ab, Dateninputs von Drohnen, kleinen robotergestützten Bodenfahrzeugen, Satelliten und diversen anderen Sensoren in einer ganzheitlichen Lösung zusammenzuführen.10

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Landwirtschaftliche Fabriken

Eines der extremeren Lösungsangebote läuft auf den Anbau von Pflanzen im Innenbereich oder in Gewächshäusern hinaus. Diese Art von künstlicher Umgebung ermöglicht eine präzise Steuerung der Inputs und begrenzt die Schäden bzw. «Externalitäten» in Bezug auf die Umwelt. Derartige Systeme können den Bedarf an eingesetzten Wassermengen, Pestiziden und Düngemitteln erheblich verringern und optimale Wachstumsbedingungen, verlängerte Wachstumsperioden und sogar den vertikalen Anbau von Nutzpflanzen in Regalen ermöglichen.

Farminova zufolge reduziert das von ihnen entwickelte Fabrikfarmsystem den Wasserverbrauch um 85 bis 95 % und den Düngemittelverbrauch um 60 %. Der Einsatz von Pestiziden wird sogar völlig überflüssig. In einer Welt, in der fruchtbares Ackerland immer knapper wird, da immer mehr Land an Wohnraum und an Industriebetriebe verloren geht, kann diese Art von landwirtschaftlichem Betrieb ausserdem mehr als das Zehnfache der Erntemenge für eine äquivalente Landfläche liefern.11

Ein weiteres Beispiel ist das in Grossbritannien ansässige Unternehmen HydroCotton, das mit Hilfe von Hydrokulturen Baumwolle im Innenbereich anbaut und dafür 80 % weniger Wasser und keinerlei Pestizide benötigt. Die meisten Menschen bringen Landwirtschaft mit Lebensmitteln in Verbindung. Ein grosser Teil dieses Sektors produziert aber auch Naturfasern für Kleidung sowie Holz für Bauwesen und Getreide für Viehfutter.9

Gut etablierte Automatisierungssysteme erhalten Modernisierungsschub der nächsten Generation

Die Urbanisierung hat die ländlich geprägten Gemeinden und damit das Angebot an qualifizierten Arbeitskräften, die für gelegentliche und saisonale Arbeiten in der Landwirtschaft zur Verfügung stehen, stark schrumpfen lassen. Diese Verlagerungen in der Erwerbsbevölkerung setzen sich auch heute fort. Im Jahr 1900 war die ländliche Bevölkerung um das 6,7-Fache grösser als die Stadtbevölkerung. Heute hat sich dieses Verhältnis umgekehrt. Mittlerweile leben mehr Menschen im urbanen Raum als auf dem Land.12

Wie in anderen Branchen füllen Robotik- und Automatisierungslösungen auch in der Landwirtschaft die aufgrund des Arbeitskräftemangels entstandene Lücke. Automatisierte Melksysteme (AMS) in Milchbetrieben haben sich seit der ersten kommerziellen Installation auf einem niederländischen Betrieb im Jahr 1992 schnell durchgesetzt. Rund 20 bis 30 % der Milchbetriebe in den Niederlanden und in Skandinavien nutzen heutzutage eine Form von AMS.13  Einfache AMS-Systeme erfordern ein gewisses Mass an menschlicher Unterstützung (Führen der Kühe in die Box oder Ansetzen des Melkbechers am Euter usw.). Jüngste Innovationen von Unternehmen wie GEA und DeLaval ermöglichen mittlerweile allerdings auch vollautomatische Systeme. Diese führen die Tiere in die Boxen und füttern sowie melken die Kühe gleichzeitig, wobei die Futterportionen je nach Milchleistung und biometrischen Daten individuell angepasst werden. Sie reinigen automatisch das Euter und setzen sogar die Melkbecher sanft an. DairyMilk M6850, ein System von GEA, hat ferner die Erfassung des Gehalts an somatischen Zellen integriert. Dabei kommt die Electrical-Permittivity-Threshold(EPT)-Technologie zum Einsatz, mit der die Gesundheit der Herde sichergestellt werden soll.

Jenseits von Milchviehbetrieben sind Innovationen wie die "Präzisionslandwirtschaft" bereits weit verbreitet, wenn wir uns als Beispiel grossflächige "Reihenkulturen" anschauen. Die Präzisionslandwirtschaft fusst auf satellitengestützten Positionierungssystemen (GNSS oder, geläufiger, GPS), die manchmal durch laserbasierte Geräte am Boden unterstützt werden. Damit soll die genaue Position eines Traktors oder anderer Maschinen auf dem Feld angezeigt und eine präzise Maschinenführung ermöglicht werden. In Verbindung mit zahlreichen topologischen und geomorphologischen Daten kann ein solches System die optimale Menge an Inputs (Saatgut, Dünger, Wasser, Pestizide usw.) für jeden Bereich des Feldes festlegen und die Systemsprühgeräte entsprechend einstellen.

Auch in der Präzisionslandwirtschaft ermöglichen jüngste Innovationen wichtige Modernisierungen. So reduziert der Einsatz von Drohnen die Kosten erheblich, da Daten nicht mehr über Satelliten oder Leichtflugzeuge gewonnen werden müssen. Darüber hinaus entwickeln zahlreiche Unternehmen Systeme zur vollautonomen Steuerung der Präzisionslandwirtschaft. 

Führerlose Traktoren sind bisher nur langsam auf den Markt vorgedrungen – aus dem ganz einfachen Grund, dass ein kommerzieller Traktor weit über 10’000 kg14  wiegen kann. Jeder Fehler in der Software bedeutet hier eine ernstzunehmende Gefahr. Jüngste Entwicklungen verschiedener Unternehmen (John Deere, CNH Industrial, Pattison Liquid Systems, Raven Autonomy, Iseki & Co. und andere) deuten jedoch darauf hin, dass vollständig autonom fahrende Traktoren und vielleicht auch andere grosse landwirtschaftliche Geräte wie Mähdrescher in absehbarer Zeit kommerziell verfügbar sein werden.

Themen

Ziel unserer themenbezogenen Strategie ist es, den Markt zu übertreffen durch die Identifikation starker Trends und Themen, die voraussichtlich die Investmentlandschaft beeinflussen werden.

Von gross bis klein

Während sich die vollautonomen Grossfahrzeuge langsam ihren Weg auf die Felder bahnen, macht bereits eine Menagerie kleinerer Roboter in einer Vielzahl von Nischenanwendungen von sich zu reden. 

Die Ernte ist hierfür ein gutes Beispiel, denn die Vielfalt der Feldfrüchte und die unterschiedlichen Formen, Farben und Grössen jedes einzelnen Stücks erfordern ein spezielles System für jede Obst- und Gemüsesorte. In der Regel kommen dabei hochkomplexe Bildverarbeitungssysteme zum Einsatz. Harvest CROO Robotics aus Tampa, Florida, hat eine automatische Erntemaschine für Erdbeeren erfunden; Abundant Robotics aus Kalifornien bietet eine Maschine für Äpfel an, bei der die Früchte mit durch Unterdruck vom Baum gesaugt werden und Root AI hat eine Maschine für die Ernte von Tomaten entwickelt. Unkraut stellt eine ähnliche technologische Herausforderung dar. Hier geht es darum, Unkraut zu identifizieren und zu entfernen, ohne die Nutzpflanzen zu beschädigen. Naïo Technologies aus Frankreich verfügt über verschiedene Unkrautroboter für Reihenkulturen, Gemüse und Weinberge. Die Bosch-Tochter Deepfield Robotics hat derlei Roboter für spezifische Kulturen im Angebot.

Zu den allgemeineren Mehrzwecklösungen gehört das sogenannte Xaver-System von Fendt. Dabei handelt es sich um ein kleines autonomes Bodenfahrzeug (Autonomous Ground Vehicle, AGV), das in einer Flotte oder einem «Schwarm» arbeitet, um die Präzisionsaussaat von Mais zu überwachen und festzuhalten. Die satellitengestützte GNSS-Navigation und die Speicherung von Daten und Zeitabfolgen in der Cloud ermöglichen einen kontinuierlichen Betrieb rund um die Uhr. Ferner bieten Daten über die genaue Position jedes Saatguts und die Zeit, zu der es gepflanzt wurde, die Möglichkeit, weitere Prozesse wie die Bewässerung, Düngung und Schädlingsbekämpfung zu automatisieren.

BlueRiver Technology hat ein intelligentes See-and-Spray-System entwickelt, das dem Unternehmen zufolge den Einsatz von Pestiziden um bis zu 90 % verringert. Das System nutzt maschinelles Sehen und Lernen, um auf differenzierte Weise zwischen Baumwollpflanzen und Unkraut zahlreicher Arten und Grössen zu unterscheiden, mit dem Ziel nur das Unkraut präzise mit Herbiziden zu besprühen. In Zusammenarbeit mit BASF Digital Farming, John Deere sowie anderen Firmen hat Bosch ebenfalls intelligente See-and-Spray-Systeme entwickelt.

Sonstiges

Es gibt noch zahlreiche andere Bereiche, denen wir uns hier nicht widmen können, z. B. Farm-Management-Systemen, die landwirtschaftliche Betriebe mit Finanzierungs- und Versicherungs-lösungen sowie Geschäfts- und Marktdaten verbinden. Einige Systeme versuchen, die Lücke zwischen Ertrags- und Betriebsmanagement zu schliessen, indem sie den Landwirt dabei unterstützen, sein Budget, seine Preisannahmen und die täglichen Arbeitsabläufe auf dem Feld flexibel zu verwalten, um sich so Änderungen bei Angebot und Nachfrage am Endmarkt anzupassen.

Einige der einfachsten Lösungen erweisen sich als äusserst effektiv. Skira ist eine Online-Handelsplattform für Getreide, während Foodla lokale Produzenten und Online-Händler zusammenführt. In Entwicklungsländern bedarf es für viele der effektivsten Innovationen lediglich ein Mobiltelefon. FarmX zum Beispiel ist ein Online-Marktplatz für Landwirte in Indien, auf dem diese ihre Ernten sowie landwirtschaftliche Güter in grossen Mengen ohne kostspielige Mittelsmänner kaufen und verkaufen können. Ein weiteres Beispiel ist das US Farmers Business Network, ein digitaler Marktplatz zum Erwerb oder zur Anmietung von Produktionsmitteln. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei um eine mit Uber vergleichbare Mietplattform für Traktoren und Mähdrescher. In ähnlicher Weise bietet Farming Revolution eine Weeding-as-a-Service(WaaS)-Lösung an, bei der verschiedene AGV-Roboter von Deepfield Robotics, einer Tochtergesellschaft von Bosch, eingesetzt werden.

Neben Ernte und Hofbetrieb gibt es in den Bereichen Verarbeitung, Verpackung und Vertrieb von Lebensmitteln ebenfalls Innovationen auf dem Markt, weitere befinden sich im Entwicklungsstadium. Logistikautomatisierung und intelligente Lieferketten sind hier ein Schlüsselbereich. Ferner besteht der Wunsch nach mehr Transparenz und Sicherheit in der Lebensmittellieferkette – ein Aspekt, der sowohl von Regulierungsbehörden als auch von Konsumentenseite vorangetrieben wird. Lebensmittelunternehmen reagieren allmählich auf diese Nachfrage und beginnen damit, in Lösungen zu investieren, anhand derer die Verbraucher die genaue Herkunft der Lebensmittel nachverfolgen können.

Die Einführung der Blockchain für Lebensmittel hingegen ist eher noch Zukunftsmusik. Generell befindet sich diese Technologie weiterhin in den Kinderschuhen, da das Kosten-Nutzen-Verhältnis für Landwirte in einigen Fällen nicht offensichtlich ist und es oft noch erheblichen Aufwands bedarf, die grundlegenden Datenströme einzurichten, die für den Betrieb eines derartigen Systems erforderlich sind. Diese Aufgabe wird dadurch erschwert, dass die Datenstandards in der Landwirtschaft nicht einheitlich und zudem stark siloartig sind. Eine der etablierteren Blockchain-Lösungen für die Landwirtschaft ist das IBM-Food-Trust-Netzwerk. Es verbindet ein breites Ökosystem von Teilnehmern über die gesamte Nahrungsmittelversorgungskette hinweg mit einem genehmigten, dauerhaften und gemeinsamen Datensatz des Nahrungsmittelsystems.

Fazit

Die Liste der Anteilklassen dient ausschliesslich zur Veranschaulichung.

Die Liste der Anteilklassen dient ausschliesslich zur Veranschaulichung. Bitte beachten Sie, dass eventuell nicht alle Anteilklassen in Ihrem Land verfügbar sind. Je nach Land sind jedoch möglicherweise weitere Anteilklassen verfügbar. Kontaktieren Sie bitte Ihren Relationship-Manager. Anlageziele, Risiken, Kosten und Aufwendungen des Produkts sowie vollständige Produktinformationen sind dem Fondsprospekt (oder dem entsprechenden Angebotsdokument) zu entnehmen. Dieser Prospekt oder das Dokument sollte vor einer tatsächlichen Investition sorgfältig durchgelesen werden.

Fondsrisiken
Credit Suisse (Lux) Robotics Equity Fund

  • Kein Kapitalschutz: Anleger können den in dieses Produkt investierten Betrag ganz oder teilweise verlieren.
    Die Konzentration auf Robotikunternehmen kann zu wesentlichen Risiken in Bezug auf bestimmte Branchen oder Regionen führen.
  • Das Engagement in Small und Mid Caps kann zu einer höheren kurzfristigen Volatilität führen und Liquiditätsrisiken in sich bergen.
  • Aufgrund der Möglichkeit eines erhöhten Engagements in Schwellenländern kann der Fonds durch politische und wirtschaftliche Risiken in diesen Ländern beeinträchtigt werden.
  • Aktienmärkte können volatile sein, besonders kurzfristig.

Die auf dieser Seite aufgeführten Finanzinstrumente dienen lediglich zu Illustrationszwecken und stellen weder eine Aufforderung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf dieser Instrumente dar.
Sofern dieses Material Aussagen zur Zukunft enthält, sind diese Aussagen zukunftsgerichtet und bergen daher diverse Risiken und Ungewissheiten. Sie sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse.

1. Thomas Malthus, «An essay on the principle of population», 1798.
2. CIA.gov, «The World Factbook», per Juli 2020 geschätzte Weltbevölkerung: 7’684’292’383; abgerufen am 15. Januar 2021 von https://www.cia.gov/the-world-factbook/countries/world/#people-and-society
3. Tim Harford, «Fifty things that made the modern economy», 2017, Kapitel 3.
4. Vereinte Nationen, «World population prospects 2019», 17. Juli 2019. Daten per 12. Januar 2021, abgerufen von population.un.org/wpp/
5. Harvard Business Review, «Global demand for food is rising. Can we meet it?» 7. April 2016. Abgerufen am 16. Januar 2021 von www.researchgate.net/publication/302466629_Global_Demand_for_Food_Is_Rising_Can_We_Meet_It
6. UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO), «Statistical Handbook, 2020». Abgerufen am 7. Januar 2021 von www.fao.org/3/cb1329en/online/cb1329en.html
7. Die Weltbank, «Agriculture and food overview», 2019. Abgerufen am 4. Januar 2021 von www.worldbank.org/en/topic/agriculture/overview
8. Climate Watch, the World Resources Institute (2020): 18,4 % der gesamten Treibhausgasemissionen entfallen auf Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Landnutzung, weitere 1,7 % auf Energie in der Landwirtschaft und Fischerei.
9. Ernst & Young, «Digital agriculture: enough to feed a rapidly growing world?», von Rob Dongoski, 26. April 2018. Abgerufen am 12. Januar 2021, von www.ey.com/en_gl/digital/digital-agriculture-data-solutions
10. Universität Freiburg (2021). EU-Forschungsprojekt «Flourish». Abgerufen am 15. Januar 2021 von www.flourish-project.eu/consortium/
11. Farminova Plant Factory (2019). Abgerufen am 7. Januar 2021 von www.farminova.com/En
12. Vereinte Nationen, «The World’s Cities in 2018» [im Jahr 2018 lebten schätzungsweise 55,3 % der Weltbevölkerung in urbanen Siedlungen]. Abgerufen am 14. Januar 2021 von www.un.org/en/events/citiesday/assets/pdf/the_worlds_cities_in_2018_data_booklet.pdf
13. Frontiers in sustainable food systems (2020), «Innovation uncertainty impacts the adoptions of smarter farming approaches,» 20. März 2020. Abgerufen am 5. Januar 2021 von www.frontiersin.org/articles/10.3389/fsufs.2020.00024/full
14. Leichte Traktoren wie der Kleintraktor 4044M von John Deere wiegen lediglich 1’705 kg, während grosse kommerzielle Traktoren wie der John Deere 9420RX kolossale 24’494 kg auf die Waage bringen. In beiden Fällen handelt es sich dabei um das Maschinengrundgewicht ohne Zusatzgeräte.

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