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Rasche Zinsanstiege mit heftigen Nebenwirkungen

Für Anlegerkreise und Entscheidungsträgerinnen und -träger werden die Märkte aufgrund der Bankenkrise noch volatiler.

3. April 2023

Paul Hsiao,

Director Product Advocacy

Wisenswertes:

Die Bankenkrise belastet das Wachstum

Historisch gesehen sind Bankzusammenbrüche eher die Regel als die Ausnahme.

Anzahl der Bankzusammenbrüche in den USA

Quelle: FDIC, Credit Suisse Asset Management, Daten per 1. März 2023

Bankzusammenbrüche sind nichts Neues. Laut der FDIC wurden in den USA in den vergangenen 30 Jahren nur in drei Jahren keine Bankzusammenbrüche verzeichnet. Die Geschwindigkeit und der Umfang des Niedergangs der Silicon Valley Bank verschlimmerten jedoch die bereits bestehenden Ängste vor einer sektorweiten Ansteckung wie im Jahr 2008 und verstärkten die Befürchtungen vor einer globalen Rezession im laufenden Jahr.

Die jüngste Krise des Bankensektors – die in den USA einsetzte und sich auf Europa ausdehnte – ist eine weitere Belastung für die Weltwirtschaft, die durch die hohe Inflation und die Leitzinserhöhungen der Zentralbanken bereits unter Druck geraten war. Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank in den USA führte zu einem starken Kursverlust der Bankaktien – die nun auf dem tiefsten Stand seit dem Kurseinbruch in der COVID-19-Pandemie handeln – und zu einer Verschärfung der Kreditbedingungen, die die Realwirtschaft stärker beeinträchtigen könnte.

Volatilere Aktien- und Anleihenmärkte während der COVID-19-Pandemie...

Anleihen- und Aktienmarktvolatilität

Quelle: Bloomberg, Credit Suisse Asset Management, Daten per 24. März 2023

Anders als im Jahr 2008 stehen die Banken zwar unter Druck, aber nicht vor einem Zusammenbruch. 

Trotz der unheilvollen Nachrichtenschlagzeilen lesen, sind wir nicht der Meinung, dass die Lage mit dem Jahr 2008 vergleichbar ist.

  • Unterschiedliche Ursachen der Krisen. Die Krise im Jahre 2008 war eine Solvabilitätskrise, während die Banken heute von einem Liquiditätsproblem stehen. Der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank, der Auslöser der globalen Bankenkrise, ist nicht auf eine Verschlechterung der Bonität zurückzuführen, sondern eher auf einen klassischen Run auf die Bank. Dabei zogen Scharen von Einlegerinnen und Einlegern ihr Geld ab.
  • Der globale Bankensektor ist nach wie vor gesund … zumindest derzeit. Im Vergleich zu der Situation, welche die Finanzkrise auslöste, wirkt das globale Bankensystem heute viel solider. Die Kapitalausstattung der Banken ist dank der umfassenderen Regulierung und strengerer Kontrollen nach der Finanzkrise wesentlich besser. Bei den Verbindlichkeiten liegt der Anteil der langfristigen Darlehen und Leasingverträge im Verhältnis zu den Gesamtdarlehen auf einem absoluten Tiefstand. Das heisst, die Banken haben einen grossen Puffer, um Verluste abzuschreiben, bevor sie auf das Eigenkapital zurückgreifen müssen.
  • Während die Politik in der Finanzkrise zu wenig unternahm und zu spät handelte, reagierten die Entscheidungsträger dieses Mal rasch, um Ausweitungen der Bankenkrise auf das System zu verhindern. Die Entscheidungsträger handelten schnell und koordiniert, um das Vertrauen in die Märkte wiederherzustellen. Am Wochenende des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank ergriff der US-Einlagensicherungsfonds (die FDIC) die ausserordentliche Massnahme, alle Einlagen zu garantieren – auch Einlagen über der bereits bestehenden regulären Höchstgrenze von USD 250’000 – und die US-Notenbank (Fed) führte eine neue kurzfristige Darlehensfazilität ein, das sogenannte «Bank Term Funding Program», um die Liquidität der US-Banken zu erhöhen. Auch andere Zentralbanken ergriffen weltweit ähnliche Massnahmen zur Erhöhung der Liquidität, um das Vertrauen der Anleger- und Einlegerschaft zu stärken.

Die komplexe Aufgabe, eine «sanfte Landung» zu meistern, ist für die Fed noch schwieriger geworden.

Anlegerinnen und Anleger erwarten nach den Bankenturbulenzen in nächster Zeit Zinssenkungen

Hinweis: Das Grundszenario basiert auf einer Bloomberg-Umfrage unter Wirtschaftsexpertinnen und -experten.
Quelle: Bloomberg, Credit Suisse Asset Management, Daten per 24. März 2023

Volatilität im Bankensektor kann dieselbe Wirkung wie Leitzinserhöhungen haben, da beides zu restriktiveren Kreditkonditionen und zu einem geringeren Wirtschaftswachstum führt. Während der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor stellte sich die Fed rasch und öffentlich hinter die US-Banken und unterstützte sie mit aussergewöhnlichen Liquiditätshilfen. Trotz dieser Massnahmen erwarten die Anlegerinnen und Anleger mehr von der US-Notenbank, namentlich Leitzinserhöhungen. Die Leitzinsen in den USA sind bereits auf dem höchsten Stand der jüngeren Geschichte. Während der letzten Turbulenzen im globalen Bankensektor preisten die Märkte ihre Erwartungen zur Höhe der Leitzinsen in den nächsten zwei Jahren schnell ein. Die Anlegerinnen und Anleger erwarten nun weit gemässigtere Leitzinserhöhungen in nächster Zukunft und sogar Leitzinssenkungen bereits im zweiten Halbjahr 2023, die sich bis 2024 fortsetzen dürften.

Trotz dieser gemässigteren Erwartungen des Markts beschloss die Fed an der Sitzung des Offenmarktausschusses, ihre Leitzinserhöhungen fortzusetzen, und bestätigte den im Dezember angekündigten Kurs mit mehreren Leitzinserhöhungen im Jahr 2023, bevor kleinere Leitzinssenkungen im nächsten Jahr erfolgen würden. Aussagekräftiger ist vielleicht die begleitende Erklärung der Zentralbank zur Geldpolitik (Hervorhebungen durch den Autor):

«Das US-Bankensystem ist gesund und widerstandsfähig. Die jüngsten Entwicklungen dürften zu restriktiveren Kreditbedingungen für Privathaushalte und Unternehmen führen und die Konjunktur, Beschäftigung und Inflation dämpfen. Wie stark diese Auswirkungen sein werden, ist ungewiss. Der Ausschuss behält die Inflationsrisiken aufmerksam im Auge.» 

Quelle: Federal Reserve issues FOMC Statement, The Federal Open Market Committee, https://www.federalreserve.gov/newsevents/pressreleases/monetary20230322a.htm (Daten per 27.03.2023).

Mit anderen Worten ist die US-Notenbank Fed nach wie vor mehr bedacht darauf, die Inflationsrisiken durch Leitzinserhöhungen einzudämmen als die Belastung der Banken durch Leitzinssenkungen zu mindern.

Vor diesem Hintergrund wird die Zinsvolatilität fortbestehen und die geldpolitischen Entscheidungen werden zunehmend abhängig von Daten. Die erneute Besorgnis um den Bankensektor sowie die restriktiveren Kreditbedingungen erhöhen die bereits ausgeprägten Risiken eines globalen Konjunkturrückgangs.

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