Plattformen als digitale Infrastruktur und Marktplatz
Plattformen fungieren dabei als digitale Infrastruktur und häufig auch als Vermittler, der die Interaktion von zwei oder mehr Gruppen ermöglicht und fördert: Kunden (Mieter, Käufer, Verkäufer), Dienstleister und Lieferanten (Facility Management, Property Management, Asset Management etc.) und physische Objekte (Smart Devices aus dem Internet der Dinge).
Die bei solchen Interaktionen generierten Daten stehen dem Plattformbetreiber in der Regel privilegiert zur Verfügung. So hat beispielsweise Google sein komplettes Geschäftsmodell rund um diese Daten aufgebaut. Eine wichtige Ertragsquelle von Plattformen sind häufig auch Transaktions- bzw. Vermittlungsgebühren, welche von Produzenten und Konsumenten als Entgelt für das gegenseitige Finden an den Plattformbetreiber erstattet wird.
Wichtige Merkmale erfolgreicher Plattformen sind u.a. der schnelle und unkomplizierte Zugang für alle Benutzer sowie die sofortige Verfügbarkeit eines breiten Angebots auf Angebots- und Nachfrageseite. Die Plattformen profitieren dabei von positiven Netzwerkeffekten: Die Zahlungs- und Teilnahmebereitschaft von Nutzern steigt ab dem Erreichen einer kritischen Masse exponentiell mit der Zahl der Nutzer der Plattform. Dies impliziert, dass die Nachfrage eines Benutzers von der Nachfrage anderer Nutzer abhängig ist.
Und genau das ist die Schwierigkeit beim Aufbau von Plattformgeschäftsmodellen: Das Erzeugen von Angebot und Nachfrage, das Erreichen einer kritischen Masse von aktiven Benutzern auf beiden Seiten. Genau dieser Sachverhalt ist derzeit bei Immobilien-Transaktions-Plattformen für die institutionelle Immobilienwirtschaft zu beobachten. Was ist zu tun, um die erforderliche kritische Masse zu erreichen? Ein wichtiges Element für die Bindung von Nutzern an eine Plattform sind Lock-In-Effekte verschiedenster Art. Beispielsweise ist es mit einem erheblichen Aufwand verbunden, von einem sozialen Netzwerk in ein anderes zu wechseln.