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«Machen wir alle Portfolios bis 2050 klimaneutral. Das mag ehrgeizig sein, ist aber unerlässlich.»

Ohne weiteren Kontext sind solche Aussagen natürlich wenig zielführend. Lassen Sie mich daher zum Einstieg erklären, was wir mit «klimaneutral» bzw. «netto null» eigentlich meinen. Wir beziehen uns dabei auf Investitionen in Unternehmen, die ihre CO2-Emissionsbilanz bis spätestens 2050 auf null senken wollen.

21. Juli 2022

Jeroen Bos

Leiter Sustainable Investing bei Credit Suisse Asset Management

Das bedarf einer genaueren Einordnung: Im Jahr 2015 unterzeichneten 192 Länder das historische Pariser Abkommen.1 Das Ziel des Abkommens besteht darin, den Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen und darüber hinaus Anstrengungen zu unternehmen, um den Anstieg bei 1,5 °C zu stoppen. Durch diese Massnahmen sollen die Risiken und Folgen des Klimawandels deutlich abgemildert werden. 

Für die Zukunft unserer Gesellschaft und für künftige Generationen ist es unverzichtbar, den Temperaturanstieg zu begrenzen. Gleichzeitig ist die Begrenzung der Erderwärmung nicht nur für die Gesellschaft von Bedeutung, sondern auch für die langfristigen Renditen von Anlageportfolios.

Es geht darum, Anleger vor den Verheerungen des Klimawandels zu schützen

Sie sind ein Millennial oder noch jünger? Dann ergibt 2050 als Net-Zero-Zieldatum absolut Sinn. Die meisten Menschen dieser Alterskohorte gehen davon aus, nach diesem Datum in Rente zu gehen. Doch diesen Anlegern droht ein Szenario, in dem sie gar nicht in Rente gehen können – weil der Klimawandel die Performance ihrer Rentenportfolios bedroht. Zudem könnten sie ihren Ruhestand in einer Welt «geniessen», in der die negativen Folgen des Klimawandels die Lebensqualität rasant verschlechtern. 

Die Märkte preisen Klimarisiken bisher oft nicht vollständig ein. Dies liegt daran, dass der Eintrittszeitpunkt möglicher Folgen nur schwer präzise vorherzusagen ist. Gleichzeitig macht die Komplexität des Themas es für den Durchschnittsanleger schwer, heute schon auf die Herausforderungen zu reagieren.

Es wurden jedoch auch Erfolge erzielt, indem die Berichterstattung zu den Auswirkungen des Klimawandels auf Investments verbessert wurde. So hat etwa die Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) Standards für Unternehmen entwickelt, auf deren Basis sie klare, umfassende, hochwertige Informationen zu Klimafolgen bereitstellen können. Die Aufsichtsbehörden diskutieren derzeit darüber, entsprechende Offenlegungen verbindlich vorzuschreiben.

Aus meiner Perspektive als Vermögensverwalter heraus bin ich überzeugt, dass wir nicht nur Bestimmungen und Rahmenwerke für die Berichterstattung brauchen. Wir müssen den Anlegern auch mit unserem Rat zur Seite stehen, damit sie ihre Ziele erreichen. Und das gilt unabhängig vom zeitlichen Anlagehorizont und der Komplexität des Themas. Wir können die Anleger wirksam unterstützen, indem wir Portfolios aufbauen, die Klimarisiken adäquat steuern, und in Lösungen für die Energiewende investieren. Durch diesen Ansatz können wir attraktive, nachhaltige und langfristige Renditen generieren und den Wandel zu einer nachhaltigeren, klimaneutralen Gesellschaft unterstützen.

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Klimarisiken mit Active Ownership begegnen

Anleger sollten sich stets vor Augen führen, dass sie Eigentümer (eines Teiles) des Unternehmens sind. Sie sollten diese Eigentümerrolle auch dafür nutzen, die entsprechenden Unternehmen zu unterstützen und zu beeinflussen. 

Dazu gehört es, in einen aktiven Austausch mit den Managementteams der Unternehmen zu treten. So können Anleger sicherstellen, dass die Unternehmen sich dem Ziel einer klimaneutralen Gesellschaft verschreiben und Klimarisiken konsequent in ihr Geschäft und ihre Strategie integrieren. Der Active-Ownership-Ansatz kann sich folglich positiv auf die Gesellschaft und die Unternehmen auswirken, in die wir investieren – was sich wiederum vorteilhaft bei den längerfristigen Finanzrenditen bemerkbar machen dürfte.

Attraktive Finanzrenditen mit positiven Folgen für die Gesellschaft zusammenbringen

Für Anleger ist es unter dem Strich ausgesprochen lohnend, die Risiken und Chancen des Klimawandels zu berücksichtigen. Das gilt für die finanzielle ebenso wie für die gesellschaftliche Perspektive. Die Integration von Klimaaspekten führt dazu, dass Portfolios widerstandsfähiger werden, besser für Klimarisiken gerüstet sind und zudem von den Chancen profitieren, die sich aus der Bekämpfung des Klimawandels ergeben. Davon profitiert nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die langfristige Anlagerendite.

Daher wird dieser Anlageansatz künftig noch an Bedeutung gewinnen, da ihn weltweit wohl immer mehr Anleger umsetzen werden. Es geht hier nicht darum, demonstrativ eine Vorreiterrolle einzunehmen. Es geht darum, sich zukunftsfest zu machen und die Klimarisiken zu senken, denen unsere Anleger ausgesetzt sind. 

Letztlich geht es hier immer um das langfristige Risikomanagement. Der Klimawandel ist eines der entscheidenden Risiken unserer Zeit. Und der Wandel zu einer klimaneutralen Gesellschaft wird einer der zentralen Trends der nächsten Jahrzehnte sein. Folglich ist es alternativlos, Anlageportfolios für diese Herausforderungen zu wappnen. Die Einstellung auf das Netto-Null-Ziel kann für die Anleger und die Gesellschaft ein Win-win-Szenario sein – und genau darum sind wir dabei!

So könnten wir bis 2050 klimaneutral werden

Klimarisiken und -chancen lassen sich auf unterschiedliche Weise in Portfolios integrieren.

Erstens müssen wir prüfen, wie gut ein Unternehmen darauf vorbereitet ist, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Es stellt sich zum Beispiel die Frage, wie stark ein Unternehmen den Risiken klimabedingter Überschwemmungen, Dürren oder Extremwetterereignisse ausgesetzt ist. 

Zweitens gilt es herauszufinden, wie gut ein Unternehmen für die disruptiven Auswirkungen der Energiewende gewappnet ist. Dabei ist auch die Widerstandskraft des Geschäftsmodells und der Produkte des Unternehmens zu untersuchen. Könnten die Produkte zum Beispiel obsolet werden? Zudem muss beantwortet werden, welche Folgen für die langfristige Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells und die künftige Profitabilität des Unternehmens drohen. 

Wie gut ein Unternehmen vorbereitet ist, lässt sich auch daran ablesen, ob es auf die eigene Klimaneutralität hinarbeitet. Es ist als gutes Zeichen zu werten, wenn ein Unternehmen mit einer klaren Strategie aktiv an dieser Umstellung arbeitet oder sich dem Ziel der Klimaneutralität verschrieben hat. Noch besser ist es, wenn erkennbar wird, dass es anhand wissenschaftlich fundierter Ziele überprüft, wie schnell es seine Emissionen senken muss, um seine Versprechen einzuhalten. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt: Unternehmen, die sich auf den Kampf gegen den Klimawandel einstellen, bergen Chancen für Anleger. Daher ist dringend zu prüfen, welche Unternehmen tatsächlich von einer Wende zu einer klimaneutralen Gesellschaft profitieren und wo das grösste Potenzial zu heben sein könnte.

Unternehmen, sie sich nicht ausreichend auf Klimarisiken einstellen, sollten beim Aufbau von Kundenportfolios mit Vorsicht behandelt werden. Wenn es zu einem klimabedingten Schockereignis kommt, dürften diese Unternehmen am stärksten leiden. Ihre Umsätze und Gewinne könnten massiv einbrechen, was sich mit grosser Wahrscheinlichkeit negativ auf die Portfolioperformance auswirkt. Genau dieses Szenario sollten Anleger aber vermeiden und sich stattdessen viel stärker darauf konzentrieren, in die Gewinner der Umstellung auf eine emissionsneutrale Gesellschaft zu investieren.

Jeroen Bos

Inflation: “Some days you tame the tiger. And some days the tiger has you for lunch.”

Wie stark und wie lange steigt die Inflation? Die Ungewissheit über die Auswirkungen der Teuerung hat massiv zugenommen. Sie ruft nach einer Überprüfung bestehender Anlagestrategien und nach einer Beurteilung neuer Opportunitäten.

 

1 Vereinte Nationen (o. D.). The Paris Agreement. Abgerufen am 25. Mai 2022 von: https://www.un.org/en/climatechange/paris-agreement.

Dieses Material stellt Marketingmaterial der Credit Suisse Group AG und/oder mit ihr verbundener Unternehmen (nachfolgend «CS» genannt) dar und informiert über eine Strategie. Dieses Material stellt weder ein Angebot oder eine Aufforderung zur Emission oder zum Verkauf noch einen Bestandteil eines Angebots oder einer Aufforderung zur Zeichnung oder zum Kauf von Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten oder zum Abschluss einer anderen Finanztransaktion dar. Ebenso wenig stellt es eine Aufforderung oder Empfehlung zur Partizipation an einem Produkt, einem Angebot oder einer Anlage dar. Diese Marketingmitteilung stellt kein rechtsverbindliches Dokument und keine gesetzlich vorgeschriebene Produktinformation dar. Dieses Material stellt in keiner Weise ein Anlageresearch oder eine Anlageberatung dar und darf nicht für Anlageentscheidungen herangezogen werden. Es berücksichtigt weder Ihre persönlichen Umstände noch stellt es eine persönliche Empfehlung dar, und die enthaltenen Informationen sind nicht ausreichend für eine Anlageentscheidung. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen und Meinungen repräsentieren die Sicht der CS zum Zeitpunkt der Erstellung und können sich jederzeit und ohne Mitteilung ändern. Sie stammen aus Quellen, die für zuverlässig erachtet werden. Die CS gibt keine Gewähr hinsichtlich des Inhalts und der Vollständigkeit der Informationen und lehnt, sofern rechtlich möglich, jede Haftung für Verluste ab, die sich aus der Verwendung der Informationen ergeben. Ist nichts anderes vermerkt, sind alle Zahlen ungeprüft. Die Informationen in diesem Dokument dienen der ausschliesslichen Nutzung durch den Empfänger. Die Angaben in diesem Material können sich nach dem Datum der Veröffentlichung dieses Materials ohne Ankündigung ändern, und die CS ist nicht verpflichtet, die Angaben zu aktualisieren. Dieses Material kann Angaben enthalten, die lizenziert und/oder durch geistige Eigentumsrechte der Lizenzinhaber und Schutzrechtsinhaber geschützt sind. Nichts in diesem Material ist dahingehend auszulegen, dass die Lizenzinhaber oder Schutzrechtsinhaber eine Haftung übernehmen. Das unerlaubte Kopieren von Informationen der Lizenzinhaber oder Schutzrechtsinhaber ist strengstens untersagt.

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